Mehrere Co2-Kapseln auf weißem Hintergrund

Wirkungsweise von CO2-Kapseln für CO2-Waffen: Eine Übersicht

Jedes Geschoss, das eine Schusswaffe durch die Mündung verlässt, braucht dafür einen Antrieb. Bei „echten“ Schusswaffen ist klar, woher der Antrieb kommt; aus der kleinen gezündeten Menge Schießpulver hinter dem Projektil, wie in einer Patrone zusammengesetzt und durch Aufschlag des Hammers ausgelöst. Aber was ist mit den Bauarten, wie sie im Freizeitbereich und Sport waffenscheinfrei verbreitet sind? Luftgewehr, Federdruck, CO2-Gasantrieb? Ihnen allen ist gemeinsam, dass kein Schießpulver gezündet wird. Also braucht es einen anderen Energieträger, und dazu einen weniger kräftigen. Die freigesetzte Energie ist somit viel geringer, die Schusswirkung mangels Durchschlagskraft weniger gefährlich. Bei CO2-Gasantrieb ist es eine kontrolliert ausgestoßene Menge Kohlendioxid hinter dem Projektil. Geladen und vorgehalten wird diese Energieform in Gestalt von CO2 Kapseln oder Kartuschen im Ladeschacht.


Was eine CO2-Waffe ausmacht

Mit Kohlendioxid angetriebene Kurz- und Langwaffen gehören zur Familie der Gas-Softairwaffen. Andere Gase im Gebrauch sind Propangas und komprimierte Luft, also Druckluft/Pressgas. CO2 überzeugt im Vergleich zu ihnen durch konstanten Gasdruck und die Möglichkeit, eine rasche Schussfolge abzugeben, was in Softair-Spielen gern gesehen wird. Es beschleunigt jedoch etwas schwächer im Vergleich zu Luftdruckwaffen, was aber mangels Verletzungsabsicht und ohne Ziel einer Penetrierung des Ziels durch das Geschoss keine wirkliche Rolle spielt. CO2 Kapseln sind genormte Kleinbehälter, für die es über alle verbreiteten Marken hinweg einheitliche Aufnahmen in der Waffe gibt. Solche Kapseln kennt man auch außerhalb des Schießsports, etwa für den Antrieb in Bierzapfanlagen (jedoch dort 16 g statt 12 g). Bei einer CO2-Waffe entfällt der nötige Spannvorgang einer Luftdruckwaffe, in der ein Kolben zurückgesetzt werden muss, um die Antriebsenergie zu laden und zu bevorraten.

Kapseln für Pistolen, Kartuschen für Gewehre

Der Druck ist bereits in der stählernen Kapsel (auch Patrone genannt) oder Kartusche vorhanden, ein Ventil in der Waffe regelt die kontrollierte Entladung über die kurze Zeit der Betätigung des Abzugs der Waffe. Die kleineren Kapseln enthalten 12 Gramm Kohlendioxid. Die wesentlich größeren Kartuschen bieten 88 Gramm in verflüssigter Form komprimiertes CO2. Pistolen haben einen geringeren Kohlendioxidverbrauch als Gewehre, weshalb die 12g Kapsel ihre Domäne ist. Gewehre, die eine Aufnahme für die großen 88 g Kartuschen besitzen, können mit Adapter auch kleine CO2 Kapseln laden, falls nötig. Dem Ventil, gegen welches der ‚Mund‘ der Kapsel zwecks Einstechens beim Montieren geschoben wird, kommt eine Hauptbedeutung zu, was die ordentliche Funktionsweise angeht. Ein defektes Ventil würde alles Kohlendioxid unkontrolliert entweichen lassen oder gar nicht erst öffnen. Der Umformungsprozess von Flüssigkeit auf Gas setzt dem Ventil sehr hohe Belastung aus. Es braucht eine genau arbeitende Mechanik zwischen Abzugshebel der Pistole oder des Gewehrs und dem Ventil vor der Kapsel oder Kartusche, um diese dosiert zu öffnen und wieder zu verschließen, genau für die Menge Gas, die für den Schuss gebraucht wird.

Von Flüssig zu Gasförmig in Null-Komma-Nichts

In dem kurzen Moment, während das Ventil die eingesetzte Kapsel öffnet, entweicht das verflüssigte CO2 und ändert sofort seinen Aggregatzustand von flüssig zu gasförmig. Flüssig ist es nur, solange ein Druck von mehr als 5,18 bar einwirkt (wie er innerhalb der Kapsel herrscht). Mit Austreten aus der Kapsel befindet sich das CO2 unter atmosphärischen Umgebungsbedingungen, die es in den gasförmigen Aggregatzustand – wie gewünscht – umformen. Es entweicht weiter durch eine Rohrleitung innerhalb der Waffe, um eine Kugel oder ein Diabolo-Projektil vor sich her und aus der Mündung zu treiben. Danach verflüchtigt es sich in der Außenluft, ohne Rückstände. CO2 ist ein natürliches Gas, wie es von Pflanzen für die Fotosynthese verbraucht wird.

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